5. Sächsischer Naturschutztag: Ehrenamt - Zukunftschance für den Naturschutz
Der 5. Sächsische Naturschutztag vom 26.10.2013
Sie zählen Vögel, kartieren Bäume, suchen Schmetterlinge, tragen Kröten über die Straße, erklären Kindern die heimische Natur, leisten wissenschaftliche Arbeit – Naturschützer in Sachsen haben alle Hände voll zu tun. Und sie machen dies meist ehrenamtlich, unentgeltlich in ihrer Freizeit. Ist das noch zeitgemäß, ist das cool und in, gerade für die junge Generation? Darüber diskutierten auf dem 5. Sächsischen Naturschutztag am 26. Oktober im Neuen Rathaus zu Leipzig Experten aus Verwaltung und Naturschutzverbänden. Bernd Heinitz, Landesvorsitzender des NABU Sachsen, der die Veranstaltung organisierte hatte, sprach auch gleich deutliche Worte: „Das Ehrenamt ist für den Naturschutz alternativlos, braucht aber Unterstützung des Staates“, betonte er in seiner Begrüßung. „Nötig sind gesellschaftliche Anerkennung der Leistungen und eine ausreichende finanzielle Unterstützung der Naturschutzverbände.“ Der Eröffnung folgten Grußworte von Landtagsvizepräsident Horst Wehner, der auf die lange Tradition des Naturschutzes in Sachsen verwies und darauf, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ in Sachsen geprägt wurde und zwar schon vor 300 Jahren. „Der Naturschutz hat Erfolge vorzuweisen, die Dank, Respekt und Unterstützung aus Politik und Gesellschaft verdienen“, erklärte Wehner. Grüße des Sächsischen Ministers für Umwelt und Landwirtschaft übermittelte Staatssekretär Dr. Fritz Jaeckel. Er verwies u. a. auf die Unterstützung des Freistaats, zum Beispiel bei der Bekanntmachung unentgeltlicher Bildungsangebote für Naturschutzhelfer auf einer Naturschutz-App.
Das Angebot soll sich besonders an junge Leute richten, die App ist bereits in Arbeit. In den folgenden Referaten wurden verschiedene Themenfelder beleuchtet. So berichtete Friedrich Richter, der Präsident des Landesverbands Sächsischer Angler über erfolgreiche Nachwuchsgewinnung und Umweltbildungsangebote seines Vereins. Mahnende Worte gab es von Prof. Karl Mannsfeld, dem Vorsitzenden des Fachbereichs Naturschutz/Landschaftsgestaltung im Landesverein Sächsischer Heimatschutz. Dieser beklagte eine mangelnde Anerkennung des gesellschaftlichen Handelns und verwies auf vertane Chancen, dies zu verbessern z. B. bei der Novellierung des Sächsischen Naturschutzgesetzes. Die Vorträge selbst und die Diskussionen zwischen den Vorträgen und in den Pausen zeigten, dass es durchaus unterschiedliche Meinungen zum Miteinander von behördlichem und ehrenamtlichem Naturschutz gibt. Einig waren sich jedoch alle in einem – ohne ehrenamtliches Engagement läuft auch im Naturschutz nichts und Verbesserungen sind hier ebenfalls notwendig. Erste Lösungsansätze zeigte die Naturschutzjugend NAJU in ihrem Vortrag. Hier setzt man neben den traditionellen Instrumenten verstärkt auf moderne Kommunikationsmittel, wie die sozialen Netzwerke.
Breite Zustimmung fand auch der Vorschlag, die Debatten beim 6. Sächsischen Naturschutztag fortzusetzen.
Tagungsband - 5. Naturschutztag 2013
Download: Sächsischer Naturschutztag 2013 (PDF)
Hrsg.: NABU Sachsen
Zum 5. Naturschutztag 2013
Download: Einladung und Programm Naturschutztag 2013 (PDF)
Hrsg.: NABU Sachsen
5. Sächsischer Naturschutztag
Begrüßung
Bernd Heinitz
Vorsitzender NABU Sachsen
Horst Wehner
Vizepräsident des Sächsischen Landtages
Referenten
Staatssekretär Dr. Fritz Jaeckel
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
Prof. Karl Mannsfeld
Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V.
Holger Oertel
NABU Sachsen
Friedrich Richter
Präsident des Landesverband Sächsischer Angler e. V.
Wolfgang Riether
BUND Sachsen e. V
Dr. Karl-Hartmut Müller
NABU Sachsen & Kreisnaturschutzbeauftragter Dresden
Prof. Hans-Jürgen Hardtke
Vorsitzender des Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V.
Angelika Freifrau von Fritsch
Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig
Dirk Hofmann & Cornelia Thate
Naturschutzjugend (NAJU) Sachsen
Dr. Rolf Steffens
NABU Sachsen
Veranstaltungsort
Neues Rathaus (Festsaal)
Martin-Luther-Ring 4-6 | 04092 Leipzig